Ein aktueller Schüler der Graf-Engelbert-Schule schreibt “zum Tod von Wolfgang Clement”, einem seiner Vorgänger. Der Text in nicht redigiert, die vorgebrachten Ansichten privat:
Zum Tod von Wolfgang Clement
Am Sonntag, dem 27.09.2020, ist Wolfgang Clement im Alter von 80 Jahren gestorben. Er war nicht nur ein bekannter Politiker und ehemaliger Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, er machte auch sein Abitur an der Graf-Engelbert-Schule.
1951 trat der 1940 geborene Bochumer als Sextaner in die GES ein, wobei das aber nicht im Gebäude unserer Schule erfolgte, wie er in seinem Beitrag zur Festschrift zum 100. Geburtstag der GES schreibt, sondern im Gebäude der Drusenbergschule. Unterricht gab es danach auch in den Räumen der Schillerschule, bis die GES wiederaufgebaut war. Das Abitur legte Wolfgang Clement 1960 an unserer Schule ab und studierte dann nach ersten Erfahrungen im Journalismus zunächst Jura, wobei er 1965 das 1. Staatsexamen ablegte. Nach Tätigkeit als Rechtsreferendar arbeite er ab 1968 in verschiedenen Posten als Journalist und war zuletzt bis 1989 Chefredakteur der Hamburger Morgenpost. Schon 1970 war Wolfgang Clement in die SPD eingetreten und bekleidete dort mehrere Parteiämter, wobei er 1989 Staatssekretär und Chef der Staatskanzlei des Landes NRW wurde, später auch als Minister für besondere Aufgaben. Von 1995 an war es Wirtschaftsminister in Nordrhein-Westfalen und wurde dann von 1998 bis 2002 Nachfolger von Johannes Rau als Ministerpräsident in Düsseldorf. Von 2002 bis 2005 war Wolfgang Clement dann unter Bundeskanzler Gerhard Schröder Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit. Anschließend beendete Wolfgang Clement seine politische Karriere und war schließlich noch in einigen Positionen in der Wirtschaft tätig.
Wolfgang Clement ist seinen Prinzipien immer treu geblieben, auch was die unter seiner Mitarbeit eingeführte Agenda 2010 betraf, und war in diesem Bezug auch sehr streitbar seiner Partei gegenüber, was letztlich auch zu einem Austritt aus der SPD führte. Ich denke die Haltung, seine Auffassung auch gegen Widerstände zu verteidigen, kommt in einem Zitat aus seinem Beitrag zur Festschrift zum 100. Geburtstag der GES von 2010 gut zum Ausdruck, wenn er schreibt: „Wer lernt, lernt zu unterscheiden und sich zu entscheiden“.
In seinem Sinne hoffe ich, dass wir das auch an der Graf- Engelbert- Schule lernen.
(Sven Henning Rotermund, EF)
