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Umbrüche-Kurs der GES entscheidet über die Einführung des Autonomen Autos

Um sich der Frage nach der Einführung autonomer Fahrzeuge angemessen zu widmen, besuchte der Umbrüche-Kurs der Klassen 9 die Ruhr-Universität.

 

Dort kamen Michael Roos, Professor für Makroökonomik an der Ruhr-Universität, und der Differenzierungskurs „Umbrüche“ der 9. Klassen der Graf-Engelbert-Schule im Schülerlabor der RUB zusammen.
Nachdem sich die 15-jährigen das letzte halbe Jahr intensiv mit Chancen, Risiken und möglichen Zukunftsvisionen des Autonomen Fahrens beschäftigt hatten, konnten sie nun ihr theoretisches Wissen in einem Planspiel praktisch anzuwenden. Hierfür schlüpften sie gruppenweise in die Rollen von Regierung, Opposition, Automobilindustrie, Lobbyisten und Fahrdienstleistern wie UBER.

Die dabei entstehenden Daten wurden in eine Simulationssoftware eingegeben, die Prof. Roos in den vergangenen zwei Jahren in Absprache mit der Graf-Engelbert-Schule entwickelt hatte. Diese Software errechnete auf Grundlage der von den Schülerinnen und Schülern getroffenen Entscheidungen wahrscheinliche Folgen und Szenarien. So nahmen die Schülerinnen und Schüler die neue Arbeitslosenquote, die aktuellen Absatzzahlen und Gewinne der Automobilindustrie und Fahrdienstanbieter begeistert oder schockiert zur Kenntnis, freuten sich über gelungene Strategien, ärgerten sich über misslungene Schachzüge und kämpften darum, ihre Position zu verbessern.

So lernten die Schülerinnen und Schüler die komplizierten Zusammenhänge zwischen ihren Handlungen kennen und merkten, welchen Einfluss die unterschiedlichen Akteure auf den möglichen Wandel zum selbstfahrenden Auto haben.
Das war auch der Zweck des Planspiels. „Es geht uns vor allem um ein Bewusstsein für die Komplexität der Zusammenhänge und das Wechselspiel zwischen den gesellschaftlichen Gruppen, durch das viele Nebeneffekte entstehen, die man so nie vermutet hätte“, so Prof. Roos. „Das spiegelt sich auch im Planspiel. Wenn man da zu sehr an einer Schraube dreht, geschehen schlimme Dinge. Da wird man etwas vorsichtiger.“ „So soll ein Verständnis für das Vorgehen der verschiedenen Akteure entstehen,“ verdeutlicht Roos, „es wird schnell klar, dass Extrempositionen zu nichts führen, sondern Kompromisse und Absprachen notwendig sind. Das erklärt das oft zögerlich erscheinende Handeln in der Politik.“

Am Ende des Tages waren  Unfallzahlen, Staus und Emissionen drastisch gesunken, weil autonome Fahrzeuge die konventionellen Autos von der Straße verdrängt hatten. Allerdings waren gesunkene Löhne und dramatisch gestiegene Arbeitslosigkeit die Folge. Dabei hatte sich die Mehrheit der Schülerinnen und Schüler vorher gegen die Einführung autonomer Autos ausgesprochen. Der Schüler Johannes Wilde resümiert das Ergebnis: „Kleinste Faktoren, die wir nicht berücksichtigt haben, haben dann einen krassen Wandel hin zu autonomen Fahrdiensten hervorgerufen. Ich würde gerne noch mal herkommen und eine andere Strategie versuchen.“

Die Schüler beraten sich untereinander, Prof. Roos berät die Schüler